Samstag, 21. Oktober 2017

Ein paar Gedanken zu meinen ersten Tagen als ATS

Ich weiß nicht wirklich, wie ich diesen Post beginnen soll. Seit gefühlten Stunden sitze ich schon hier, aber mir fällt kein guter Beginn ein. Deshalb falle ich jetzt einfach mal mit der Tür ins Haus.

Ich möchte über meine ersten Tage schreiben, auch wenn diese schon etwas zurück liegen. Ich denke, dass es gerade für zukünftige ATS wichtig ist zu wissen, dass nicht immer alles perfekt ist. Klar, man liest Blogs und schaut Videos, in denen alle berichten, was sie so erleben und wie unglaublich toll die erste Zeit ist. Aber so ist es halt nicht jeden einzigen Moment.

Alle erzählen einem immer, dass die ersten Tage und Wochen am besten sind und man Deutschland nicht vermisst. Bei mir war es nicht so. Meine ersten Tage in den Staaten waren vom ständigen Wechseln der Gefühle begleitet. Meinen aller ersten Tag würde ich als schwierigsten Tag bisher bezeichnen. Während des ganzen Tages habe ich Deutschland ziemlich vermisst. Ich würde es nicht wirklich als Heimweh bezeichnen, eher als einen Kulturschock. Man hat sich alles irgendwie anders vorgestellt, als es ist. Selbst wenn es nur ein bisschen ist. Deshalb mein Tipp: Lasst diesen Tag einfach auf euch zukommen, ohne bestimmte Erwartungen und Vorstellungen.
Alles war neu, ich hatte keine Ahnung wie alles abläuft oder wo ich was finde. Das war der erste Moment, wo ich wirklich Gewohnheiten und Abläufe aus Deutschland wahrgenommen habe, die für mich bis da hin ganz normal waren, sich aber jetzt verändern. Ich war auch teilweise zu schüchtern zu fragen, was ich jetzt bereue. Seid nie zu schüchtern etwas zu fragen! Inzwischen frage ich oft nach, wenn ich etwas nicht verstehe oder mir nicht sicher bin. Keiner erwartet von euch, dass ihr alles wisst und keiner wird euch böse sein!
Nach etwa einer Woche war das Deutschland-Vermissen verschwunden. Langsam wusste ich, wie alles abläuft und es kam mir nicht mehr so fremd vor. Wenn ich jetzt an meine ersten Tage zurückdenke, ist das ein echt komisches Gefühl. Ich weiß nicht wirklich, wie ich das beschreiben soll. Dinge, die da noch neu waren, sind jetzt inzwischen normal geworden.

Eine andere Sache, die mich in meiner ersten Woche sehr beschäftigt hat und über die ich noch nie etwas von anderen ATS gehört habe, ist der Appetitverlust. Ich hatte überhaupt keinen Hunger, habe wenig gegessen und wenn ich etwas gegessen habe, wurde mir schlecht. Ich hatte Angst, dass mit mir etwas nicht stimmt. Meine Mutter hat mich ermutigt und gemeint, dass das normal ist und weggehen wird. Sie hat mir auch dringlichst geraten, mit meiner Gastmutter zu reden. Gesagt, getan: Ich habe mit meiner Gastmutter geredet und das hat geholfen! Sie hat mir erzählt, dass mein Gastbruder das gleiche Problem hatte, als er in DE war. Dann hat sie mir etwas gegeben und siehe da, die Übelkeit war weg und mein Appetit war wieder da! Vertraut euch eurer Gastfamilie an, sie sind eure Familie für ein Jahr und die einzigen, die euch in dem Moment helfen können.

Das waren so die beiden großen Dinge, die ich mit euch teilen wollte. Im Moment habe ich nicht wirklich Heimweh und mein Appetit ist größer denn je 😄 Die ersten Tage waren nicht einfach, aber mit der Hilfe meiner beiden Familien habe ich sie gut überstanden 😊 Und jetzt geht es mir super!

Bis bald
Madleen 


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